Die Darstellung und Analyse konkreter Maßnahmen und Handlungsfelder zur Förderung des Radverkehrs in München – unter Berücksichtigung erfolgreicher Konzepte zur Radverkehrsförderung aus dem In- und Ausland – zeigt, dass einerseits eine hohe Erwartungshaltung mit der Förderung des Radverkehrs verbunden ist, andererseits ein wachsendes Spannungsverhältnis zwischen konkurrierenden Verkehrsarten um die zukünftige Mobilität in den Städten existiert. Die Stärkung des Radverkehrs bietet ein beträchtliches Potenzial, um Städte und Ballungsgebiete vom motorisierten Individualverkehr zu entlasten und einen Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastungen und Erhöhung der Lebensqualität zu leisten. Im Rahmen dieser Dissertation wurden vier Förderinstrumente zur Stärkung des Radverkehrs vorgestellt und analysiert, die aktuelle gesellschaftliche, technische und planerische Entwicklungen im Bereich der urbanen Mobilität verkörpern. Die starke Zunahme der Pedelecs im Radverkehr er-öffnet völlig neue Möglichkeiten für den Einsatz des Fahrrads im Alltagsverkehr. Neben größeren Entfernungen und kürzeren Fahrzeiten ermöglichen Pedelecs neue Optionen für den Einsatz von Navigations- und Kommunikationsmitteln. Radschnellverbindungen stehen für ein neues Netzelement der Radverkehrsinfrastruktur. Sie sollen insbesondere Pendlern eine attraktive Alternative zur Fahrt mit dem Pkw zur Arbeit bieten und zeichnen sich durch eine direkte, komfortable und sichere Streckenführung aus. Fahrradverleihsysteme symbolisieren den Trend der Share-Economy durch die permanente Verfügbarkeit von frei zugänglichen, öffentlichen Leihfahrrädern. Dabei kennzeichnet die neueste Generation der Fahrradverleihsysteme die Integration in intermodale Wegeketten mit öffentlichen Verkehrsmitteln und den Zugang durch eine automatisierte und elektronische Ausleihe. Als zentraler Untersuchungsgegenstand der Arbeit wurde der Münchner Radroutenplaner analysiert und weitere verschiedene Beispiele zum Radrouting präsentiert. Dabei konnte festgestellt werden, dass die zunehmende Diversifizierung der Angebote zum Radrouting im direkten Zusammenhang mit der Verbreitung und Weiterentwicklung von digitalen Medien und Kommunikationstechnologien steht. Während sich in Deutschland Infrastrukturprojekte zur Realisierung von Radschnellverbindungen noch in einer erweiterten Planungsphase befinden, wird das Angebot an öffentlichen Fahrradverleihsystemen in einer wachsenden Anzahl an Städten bereits erfolgreich aus-gebaut. Die zunehmenden Verkehrsprobleme der Wachstumsregionen in Deutschland wer-den zu einer höheren Nachfrage nach derartigen Systemen führen und gemeinsam mit der technologischen Weiterentwicklung und Verbreitung moderner Kommunikations- und Ortungssysteme in Zukunft noch bessere Informationen mit einer höheren Qualität bieten. Die Stärken des Radverkehrs können im Verbund mit dem öffentlichen Nahverkehr, Car Sharing -Angeboten und weiteren Mobilitätsdienstleistungen gefördert werden und durch eine voraus-schauende Verkehrspolitik mit maßgeschneiderten Konzepten an die örtlichen Bedingungen effektiv angepasst werden. Die Untersuchungsschwerpunkte zeigen, dass es sich in vielen Handlungsfeldern zur Förderung des Radverkehrs um sehr dynamische Entwicklungsfelder handelt, die von vielen Variablen beeinflusst werden und einem ständigen Veränderungsprozess unterliegen.
«Die Darstellung und Analyse konkreter Maßnahmen und Handlungsfelder zur Förderung des Radverkehrs in München – unter Berücksichtigung erfolgreicher Konzepte zur Radverkehrsförderung aus dem In- und Ausland – zeigt, dass einerseits eine hohe Erwartungshaltung mit der Förderung des Radverkehrs verbunden ist, andererseits ein wachsendes Spannungsverhältnis zwischen konkurrierenden Verkehrsarten um die zukünftige Mobilität in den Städten existiert. Die Stärkung des Radverkehrs bietet ein beträchtlic...
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