Die Arbeit beschäftigt sich mit der Simulation von Drehschwingungsphänomenen
in Antriebssträngen von Nutzfahrzeugen. Dabei liegt der Fokus auf der Handhabung einer hohen Variantenbreite von Fahrzeugen und der Beherrschung der
damit einhergehenden großen Varianz von Schwingungsproblemen. Dazu werden
zuerst aus der Literatur relevante Schwingungserscheinungen erarbeitet und deren
Modellierbarkeit in Abhängigkeit eines Modelldetaillierungsgrades bestimmt. Für
die Modellierung wird das System Antriebsstrang zunächst in Funktionsmodule
untergliedert. Jedes Funktionsmodul kann unabhängig ausgetauscht und durch
Varianten ersetzt werden. So wird die Abbildung unterschiedlichster Fahrzeugvarianten möglich. Weiterhin wird angestrebt die Module so zu gestalten, dass jedes
relevante Schwingungsphänomen mit geringst möglichem Rechenaufwand abgebildet werden kann. Dazu werden die Module in mehreren Detaillierungsstufen
ausgearbeitet. Aus den Ergebnissen der Literaturrecherche wird eine Systematik
abgeleitet, welche den Schwingungserscheinungen für jedes Modul die nötige Detaillierungsstufe zuordnet. Um den Prozess der Untersuchungen großer Anzahlen
unterschiedlicher Fahrzeugvarianten zu beschleunigen, wird zudem eine Automatisierung der Modellaufbereitung und Berechnung vorgeschlagen.
Nach einer Beschreibung der Datenquellen und Parametrisierung der Modelle
werden zwei Beispiele vorgestellt, die die Simulation von Schwingungsphänomenen
mit den erstellten Modellen veranschaulichen. Im ersten Beispiel werden im Vergleich von Messungen und Simulation Geschwindigkeitshochläufe gezeigt, welche
eine Einschätzung der Modellgüte auf Basis von angesprochenen Eigenfrequenzen
ermöglichen. Im zweiten Beispiel wird ein spezifisches Phänomen ("Ruckeln") in
Messungen und simulativ untersucht sowie verglichen. Dadurch wird die vorgenommene Auswahl der Modelldetaillierungsstufen bestätigt und der entsprechende Einfuss bei abweichender Detaillierung gezeigt.
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