In dieser Dissertation erfolgt eine kultur- und medienwissenschaftliche Untersuchung zweier Figuren, die in den vorliegenden seriellen Erzählungen als "Streitschlichter", "Mediatoren", "Vermittelnde" oder "Konfliktvermittler" bezeichnet werden. Im Zentrum der Untersuchung stehen der Mediator Paul Kemp aus der Serie "Paul Kemp - Alles kein Problem" und die Mediatorin Kate Reed aus der Serie "Fairly Legal". Eingebettet sind die beiden Figuren in zwei fiktive Serien-Formate, zum einen aus dem deutschsprachigen und zum anderen aus dem US-amerikanischen Raum. Der Mediator (Paul Kemp) und die Mediatorin (Kate Reed) und sind jeweils die Hauptdarsteller und zeigen die fiktiven Eigenschaften der Berufspraxis von Konfliktvermittlern. Anhand einer Figurenanalyse nach Jens Eder werden systematisch die Aspekte der fiktiven, symptomatischen, symbolischen und künstlich inszenierten Figur untersucht. Gegenstand der Medienanalyse ist die erste Folge der ersten Staffel von "Paul Kemp - Alles kein Problem" mit dem Titel "Lauter Lügen" (Erstausstrahlung 2014, ARD) und die erste Folge der ersten Staffel von "Fairly Legal" mit dem Titel "Neuanfang" (Erstausstrahlung 2013, VOX). Während die Mediatorin aus den USA eine Anwältin und Expertin in Rechtsfragen ist, ist der deutschsprachige Mediator ein strategischer Berater mit psychologischen Kompetenzen. Der Kampf gegen die als ungerecht empfundene Ungerechtigkeit der Rechtssprechung stellt ein zentrales Thema der beiden Figuren dar. Weitere Gemeinsamkeiten in der inszenatorischen Darstellung beider Figuren sind die konfliktbeladenen Beziehungen im Privatleben. Den Erfahrungswert, dass die Mediation eine weitestgehend unbekannte und zudem unerwünschte Dienstleistung ist, teilen ebenso beide Konfliktvermittler. Die Mediation ist eine Praxis, deren Anwender nach Gerechtigkeit und Wahrheit streben. Zudem werden die beiden Konfliktvermittler als freiheitsliebende Individualisten dargestellt.
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