Ein systematischer Vergleich der mit hydrologischen und hydrodynamischen Kanalnetzmodellen erzielten Ergebnisse bei der Bemessung von Regenrückhalte- und Regenüberlaufbecken in der Stadtentwässerung zeigte, dass die Berechnungsergebnisse zum Teil sehr starke Abweichungen bis über 30 Prozent aufwiesen. Eine wesentliche Ursache für die deutlichen Abweichungen ist, dass hydrologische Modelle ohne Anpassung an die hydraulischen Gegebenheiten des Kanalnetzes das Abflussgeschehen besonders bei Starkregenereignissen nur unzureichend abbilden können. Eine Anpassung des hydrologischen Modells an die Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes führte zu einer deutlichen Verbesserung der Berechnungsergebnisse. In ausgedehnten Netzen traten aber nach wie vor erhebliche Unterschiede auf. Ursache dafür ist, dass die Berechnung der Abflusstransformation Schwächen aufweist. Eine Verbesserung der Berechnungsgenauigkeit ist mit den auf dem Markt verfügbaren hydrologischen Modellen nur bedingt möglich. Grundsätzlich ist bei Anwendung hydrologischer Modelle für stadthydrologische Betrachtungen eine Anpassung des hydrologischen Systems an die hydraulischen Verhältnisse zu fordern. Hierzu ist eine detaillierte Untersuchung des Kanalnetzes hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit notwendig. Für ausgewählte Ereignisse sind die Berechnungsergebnisse des hydrologischen Modells auf Plausibilität zu überprüfen, insbesondere bei ausgedehnten Kanalnetzen. Hierzu ist eine Vorberechnung mit einem physikalisch basierten Modell zu empfehlen. Ist keine zufrieden stellende Übereinstimmung der Ergebnisse zu erzielen, so sollte von der Anwendung eines hydrologischen Modells abgesehen werden.
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