Abstract:
Einleitung
Die Idee zu diesem Forschungsvorhaben basierte auf der zunehmenden Unfallhäufigkeit im Sommer in deutschen Alpen (vgl. DAV 2020). Der DAV (2020) und die ÖKAS (2021) berichten zudem von einer Zunahme der Notrufe von unverletzten, jedoch erschöpften Personen. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Zusatzlast zu den Erschöpfungssituationen beigetragen hat. Die Studie quantifiziert den Einfluss von Zusatzlasten auf Frauen und Männer, gibt Hinweise auf die Adaptation von Belastungen und zeigt individuelle Konsequenzen auf.
Methode
105 Versuchspersonen (23,7 ± 2,9 J; 174,0 ± 8,8 cm; 71,1 ± 9,9 kg), davon 54 Männer und 51 Frauen wurden mittels eines Laufbandtests im Labor unter Anwendung eines Rampenprotokolls (4 km/h // 1 km/h // 1 min; 1%) ohne und mit relativen Zusatzlasten von 15%, 30% oder 50% des individuellen Körpergewichts untersucht. Die Probanden waren regel-mäßig sportlich aktiv (8,4 ± 4,7 h/Wo) und frei von akuten und chronischen Erkrankungen.
Ergebnisse
Belastungen mit 15 % und 30 % Zusatzlast können durch eine Verringerung der Belastungs-intensität reguliert werden (p>.05), während 50 % Zusatzlast auch eine 12 % längere Erho-lungszeit erfordern (p<.05). 50 % Zusatzlast führt zu einem Anstieg der Herzfrequenz in den Ausgangswerten (p<.05), so dass empfohlen werden kann, die Zusatzlast in Pausen oder Stehphasen abzusetzen. An der aeroben (VT1) und anaeroben (VT2) Schwelle ist eine Ge-schwindigkeitsreduktion von bis zu -36 % bei Männern (p<.05) und bis zu -32 % bei Frauen (p<.05) proportional zur Höhe der Zusatzlast notwendig. Zudem führt eine Steigerung der aeroben Ausdauer zu einer höheren Geschwindigkeit an der VT1 mit 15 % Zusatzlast (p<.05). Um Zusatzlasten von 30 % und mehr zu kompensieren, ist zudem eine hohe maxi-male Sauerstoffaufnahme (p<.05) erforderlich (ACSM; vgl. Riebe et al., 2018).
Diskussion
Es bestätigt sich, dass neben der Adaptation der Belastungsintensität ein Schwerpunkt auf die bewusste Regeneration gelegt werden sollte, proportional zur Höhe der getragenen Zusatzlast. Zur Vorbereitung auf das Tragen von Zusatzlasten wird ein gezieltes strukturiertes Training der Grundlagenausdauer sowie eine Steigerung der maximalen Sauerstoffaufnahme bei mehr als 30 % Zusatzlast empfohlen.