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Autor:
Greubel, Christoph 
Originaltitel:
Einfluss der zeitlichen und räumlichen Fokussierung auf die strahlenbiologische Wirksamkeit von Protonen 
Übersetzter Titel:
Influence of temporal and spatial focusing on biological effectivness of protons 
Jahr:
2013 
Typ:
Dissertation 
Einrichtung:
Universität der Bundeswehr München, Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik 
Betreuer:
Dollinger, Günther, Prof. Dr. 
Gutachter:
Dollinger, Günther, Prof. Dr.; Parodi, Katia, Prof. Dr. 
Format:
PDF 
Sprache:
Deutsch 
Schlagworte:
Protonenstrahlung ; Strahlenbiologie ; Wachstumshemmung ; Chromosomenaberration 
Stichworte:
gepulste Dosisapplikation, fokussierte Dosisapplikation, relative biologische Wirksamkeit, Wachstumsverzögerung, Chromosomen Aberrationen, Local Effect Model 
Übersetzte Stichworte:
pulsed dose deposition, focused dose deposition, relative biological effectiveness, growth delay, chromosome aberrations, Local Effect Model 
DDC-Notation:
571.459 
Kurzfassung:
In dieser Arbeit wurde der Einfluss von auf Nanosekunden gepulster (zeitlich fokussierter) Dosisdeposition, im zweiten Teil von auf Submikrometer (räumlich) fokussierter Dosisdeposition auf die relative biologische Wirksamkeit, RBE, studiert. Die Effekte gepulster Bestrahlung auf Nanosekunden Zeitskala sind vor allem für eine mögliche Anwendung der Laserbeschleunigung von Ionen in der Tumortherapie, welche die Dosisdeposition auf einer Nanosekunden Zeitskala erwarten lässt, von Bedeutung. Zur Untersuchung wurde die Wachstumsverzögerung von zwei menschlichen Plattenepitelkarzinomen aus dem Mund- und Rachenraum, FaDu und XF354, im Mausmodell nach Bestrahlung mit einer Fraktion von nominell 20 Gy gemessen. In Ermangelung geeigneter lasergetriebener Ionenstrahlen wurde hierzu mittels konventioneller Technik am Rasterionenmikroskop SNAKE am Müchener Tandembeschleuniger ein auf 1,3 ns (volle Halbwertsbreite) gepulster 23 MeV Protonenstrahl mit einer Fluenz pro Einzelpuls von bis zu 109 cm-2 präpariert, sowie ein kontinuierlicher Protonenstrahl zur Dosisdeposition auf Millisekunden Zeitskala für direkte Vergleichsmessungen. Die Bestrahlung der maximal 4 mm tiefen und 7 mm im Durchmesser messenden Tumore erfolgt voxelweise, wobei die komplette Fluenz eines Voxels mit einem Nanosekunden Puls appliziert wird. An jedem Punkt im Tumor deponiert mindestens ein Puls eine Dosis zwischen 1,0 Gy und 2,7 Gy. Der RBE für die Wachstumsverzögerung von FaDu Tumoren bezüglich 6 MV Röntgenstrahlung wurde nach kontinuierlicher Dosisdeposition zu 1,10 ± 0,14, nach gepulster Dosisdeposition zu 1,22 ± 0,17 gemessen. Auch für die XF354 Tumore konnte kein signifikanter Unterschied in der Wachstumsverzögerung gemessen werden. Die Messungen zeigen keine Anzeichen für eine geänderte Wirksamkeit von Nanosekunden gepulster Dosisdeposition. Im zweiten Teil der Arbeit wurden die Auswirkungen von räumlich fokussierter Dosisdeposition am Endpunkt der Induktion von dizentrischen Chromosomen und Mikrokernen untersucht. Durch die Submikrometer Fokussierung von niedrig-LET 20 MeV Protonen kann eine räumliche Dosisverteilung generiert werden, welche qualitativ jener von Schwerionen mit hohem LET ähnelt, so dass die Wirkung von dichtionisierender hoch-LET Strahlung modelliert werden kann. Hierzu wurden AL-Zellen mit einer Dosis von jeweils 1,7 Gy in drei verschiedenen Modi bestrahlt: Die Bestrahlung mit Submikrometer fokussierten 20 MeV Protonen folgt einer 5,4 µm x 5,4 µm Matrix, wobei 117 Protonen pro Matrixpunkt appliziert werden. Die Bestrahlung mit 55 MeV Kohlenstoffionen erfolgt im selben Muster mit je einem Ion pro Matrixpunkt. Zufällig verteilte 20 MeV Protonen werden mit einer Fluenz von 4,01 µm-2 appliziert. Der RBE für die Induktion von Mikrokernen steigt durch die Fokussierung der Protonen von 1,28 ± 0,07 nach zufällig verteilter Protonenbestrahlung auf 1,48 ± 0,07 nach fokussierter Protonenapplikation, der RBE für die Induktion von dizentrischen Chromosomen steigt von 1,41 ± 0,14 auf 1,92 ± 0,15. Der von Kohlenstoffionen induzierte RBE ist mit 2,20 ± 0,09 für Mikrokerne und 3,21 ± 0,27 für dizentrische Chromosomen nochmal deutlich höher. Die signifikante Erhöhung der Induktion von Chromosomenaberrationen alleine durch die Fokussierung der Protonen und damit der räumlichen Dosisverteilung zeigt, dass die räumliche Dosisverteilung für den RBE maßgeblich ist. Die Experimente stellen somit die erste experimentelle Bestätigung der Grundannahme des Local Effect Models dar, welches in der Tumortherapie mit schweren Ionen zur Modellierung des RBE für die Dosisplanung verwendet wird. Rechnungen mit dem Local Effect Model III zeigen jedoch, dass dieses den RBE für die Endpunkte der Chromosomenaberrationen für die drei Bestrahlungsmodi zwar qualitativ, nicht aber quantitativ beschreiben kann. 
Übersetzte Kurzfassung:
The influence of nanosecond pulsed dose deposition on the one hand and sub micron focused dose deposition on the other hand on the relative biological effectiveness, RBE, was studied. Effects of pulsed dose deposition may influence the application of laser driven ion beams for radiation tumor therapy, where dose deposition on nanosecond time scale is expected. For this purpose growth delay of two different human derived head and neck squamous cell carcinomas, FaDu and XF354, in mice were measure after irradiation with a single dose of nominal 20 Gy. As laser driven ion beams are not available yet for detailed radiobiological studies conventional accelerator technology was used. At the ion microprobe SNAKE at the Munich tandem accelerator a pulsed 23 MeV proton beam with a time structure of 1.3 ns (fwhm) and a fluence per single pulse of up to 109 cm-2 was prepared as well as a continuous proton beam for dose deposition on millisecond timescale for direct comparison. The irradiation of tumors with diameters up to 7 mm and depths up to 4 mm was performed by voxel scanning. The total fluence of one voxel was applied in a single nanosecond pulse. Thus at each point inside the tumor at least one proton pulse deposits a dose between 1.0 Gy and 2.7 Gy. The RBE for growth delay for FaDu tumor with respect to 6 MV X-rays was measured to 1.10 ± 0.14 for continuous and 1.22 ± 0.17 for pulsed proton application. For XF354 tumors no significant difference in growth delay was measured, too. The experiment shows no indication for a changed effectiveness of nanosecond pulsed dose deposition. In the second part of this work the influence of focused dose deposition on the induction of dicentric chromosomes and micro nuclei was tested. By sub micron focusing of low LET 20 MeV protons a spatial dose distribution similar to that of heavy ions with high LET is generated. AL cells were irradiated with a dose of 1.7 Gy in three different ways: The irradiation with sub micron focused 20 MeV protons follws a 5.4 µm x 5.4 µm matrix with 117 protons per matrix point. 55 MeV carbon ions were applied following the same pattern, but with one ion per point. Randomly distributed 20 MeV protons were applied with a fluence of 4.01 µm-2. The RBE for induction of micro nuclei is enhanced from 1.28 ± 0.07 for randomly distributed protons to 1.48 ± 0.07 for focussed proton application, the RBE for induction of dicentrics is enhanced from 1.41 ± 0.14 to 1.92 + 0.15. The RBE of carbon ions of 2.20 ± 0.09 for micro nuclei induction and 3.21 ± 0.27 for induction of dicentrics is again higher than the the RBE of focused protons. The significant enhancement of induction of chromosome aberrations just by focusing of protons demonstrates the large influence of the spatial dose distributions on the RBE. In addition this experiment is the first experimental confirmation of the basic assumption of the Local Effect Model, which is used for modeling heavy ion RBE in treatment planning for particle therapy. However, calculations show that the Local Effect Model III can describe RBE for chromosome aberrations qualitatively, but not quantitatively. 
Tag der mündlichen Prüfung:
18.10.2013 
Eingestellt am:
05.02.2014 
Ort:
Neubiberg 
Stadt (Autor):
München 
Vorname (Autor):
Christoph 
Nachname (Autor):
Greubel