ür die Weiterentwicklung der Forschung zur interkulturellen Kommunikation haben die Sprachwissenschaften über Jahrzehnte hinweg zahlreiche und vielschichtige Beiträge sowie wegweisende Operationalisierungen beigetragen. Ein Forschungsüberblick über die Jahre 2004 bis 2011 zeigt, dass sich die Sprachwissenschaften zunehmend aus einer Arbeit an der Entwicklung von Modellen zu einer präzisen Nachzeichnung von Auswirkungen von Kultur auf soziales Handeln zurückgezogen haben. Ein möglicher Grund für diesen Rückzug wird in den kritischen Debatten um den Kulturbegriff in der US-amerikanischen Kulturanthropologie um die Jahrtausendwende gesehen. Während die Kulturanthropologie selbst sowie einige Nachbardisziplinen zwischenzeitlich konstruktive Formen des Umgangs mit dem damals angemahnten Konstruktionscharakter des eigenen Forschungsgegenstands entwickelt haben, ist diese Transformation der Herangehensweise an den Kulturbegriff von den Sprachwissenschaften bislang nur in geringem Maße mitvollzogen worden. Der vorliegende Beitrag zeigt Wege einer Integration konstruktivistischer und performanzbasierter Kulturverständnisse in die Sprachwissenschaften auf, die mit Methoden der Membership Categorization Analysis (MCA) aus der ethnomethodologischen Konversationsanalyse gewinnbringend beschrieben und erforscht werden können.
«ür die Weiterentwicklung der Forschung zur interkulturellen Kommunikation haben die Sprachwissenschaften über Jahrzehnte hinweg zahlreiche und vielschichtige Beiträge sowie wegweisende Operationalisierungen beigetragen. Ein Forschungsüberblick über die Jahre 2004 bis 2011 zeigt, dass sich die Sprachwissenschaften zunehmend aus einer Arbeit an der Entwicklung von Modellen zu einer präzisen Nachzeichnung von Auswirkungen von Kultur auf soziales Handeln zurückgezogen haben. Ein möglicher Grund für...
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