Anliegen: Für das Screening depressiver Störungen im schmerzmedizinischen Kontext wurde die Kriteriumsvalidität der Allgemeinen Depressionsskala in der Kurzform (ADSK) sowie des Fragebogens zum Wohlbefinden (WHO-5) in Bezug auf ICD-10 Diagnosen an einer Stichprobe chronischer Schmerzpatienten verglichen. Methodik Von 111 ambulanten und stationären Schmerzpatienten (33-88 Jahre) aus dem Katholischen Klinikum Ruhrgebiet Nord (KKRN) litten 39,6 % an einer depressiven Störung gemäß dem diagnostischen Interview DIPS. Anhand dieses Goldstandards wurden Receiver Operating Characteristic Kurven durchgeführt und die daraus ableitbaren Kennwerte Area under the Curve (AUC), Sensitivität (SE), Spezifität (SP) sowie die Positiven Prädiktiven Werte (PPW) und Negativen Prädiktiven Werte (NPW) für jedes Instrument berechnet und miteinander verglichen. Der optimale Cut-Off Wert erschloss sich aus dem Youden-Index. Ergebnisse: Die konkurrente Validität der 15 Items umfassenden ADS-K sowie des mit 5 Items kürzer gefassten WHO-5 konnte jeweils mit einem AUC-Werte von .85 bestimmt werden. Nach dem Youden-Index sind folgende Schwellenwerte zu empfehlen: ADS-K ≥ 13 (SE = .77, SP = .88, PPW = .81, NPW = .86) und WHO-5 ≤ 11 (SE = .70, SP = .88, PPW = .79, NPW = .82). Die ADS-K unterschied sich in der konkurrenten Validität sowie in der Sensitivität und Spezifität nicht signifikant vom WHO-5. Schlussfolgerung: Sowohl die ADSK als auch der WHO-5 zeigte eine akzeptable Validität für das Screening depressiver Störungen bei chronischen Schmerzpatienten. Der WHO-5 stellt ein im zeitbegrenzten Versorgungsalltag besonders ökonomisches Verfahren dar und sollte daher für die praktische Anwendung der ADS-K vorgezogen werden.
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