Die militärische Standort- und Liegenschaftskonversion stellt eine der größten Herausforderungen für die nachhaltige Raumentwicklung in Deutschland dar. Dies wird insbesondere durch die unterschiedlichen räumlichen, sozialen sowie wirtschaftsstrukturellen Rahmenbedingungen hervorgerufen. Mit einer erfolgreichen Konversion bietet sich allerdings auch die einmalige Chance zur Umsetzung neuartiger Konzeptionen und Veränderungen im Hinblick auf aktuelle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Vor diesem Hintergrund bieten insbesondere Teilflächen der Konversionsliegenschaften, die für eine bauliche Entwicklung vorgesehen sind, aufgrund des begrenzten Baulandbedarfs aber erst in einer späteren Entwicklungsstufe „aktiviert“ werden können, erhebliche Potenziale für Zwischennutzungen, die bisher häufig nur unzureichend erkannt und genutzt werden. Hier besteht das Erfordernis neuer Ansätze, mit denen Konzepte für Zwischennutzungen als Bausteine einer ganzheitlichen, nachhaltigen Entwicklung der Konversionsflächen aufgestellt und damit aktiv in die umfassenden Nachnutzungskonzeptionen integriert werden. Negative Effekte, die vor allem mit dem Leerstand von Gebäuden und der Abschaltung von Infrastrukturen verbunden sind (Verfall der baulichen Anlagen, Vandalismus), können mit Zwischennutzungen verhindert bzw. vermindert werden. Temporäre Nutzungen können zur Gesamtwirtschaftlichkeit des Konversionsprojekts beitragen und nicht zuletzt das Standortimage verbessern. Darüber hinaus können Zwischennutzungen Impulse für dauerhafte Nachnutzungen geben bzw. solche nach sich ziehen. Die aufgezeigten Chancen wurden bisher jedoch aufgrund bestehender Risiken und Vorbehalte, z.B. in Bezug auf baurechtliche Fragen sowie im Hinblick auf die Wahl geeigneter Zwischennutzungsarten für vorhandene Konversionsflächen noch nicht umfassend genutzt. Um die anzustrebende Integration einer Zwischennutzung in eine dauerhafte Nachnutzungskonzeption jedoch erreichen und hierfür eine geeignete Zwischennutzungsart identifizieren zu können, wurde im Laufe dieser Forschungsarbeit das „Bewertungsmodell zur Identifizierung geeigneter Zwischennutzungsarten für militärische Liegenschaften“ entwickelt. Dieses soll den betroffenen Kommunen zukünftig eine geeignete Hilfestellung bieten. Mit Hilfe des Modells wird den Kommunen ein proaktives Handeln ermöglicht, das sowohl die direkte Akquise potenzieller Zwischennutzer, als auch die geeignete Reaktion auf Anfragen bzgl. temporärer Nutzungen vereint und damit die Entscheidungsgrundlage zur Realisierung einzelner Inte-rimsnutzungen auf den militärischen Konversionsflächen erleichtert. Auf diese Weise wird den Konversionsgemeinden aktiv dabei geholfen, ungewünschten Leerstand und Verfall sowie finanzielle Einbußen durch brach gefallene Konversionsflächen zu vermeiden und mit Hilfe von Zwischennutzungen einen „warmen Übergang“ bei der Konversion militärischer Liegenschaften zu ermöglichen.
«Die militärische Standort- und Liegenschaftskonversion stellt eine der größten Herausforderungen für die nachhaltige Raumentwicklung in Deutschland dar. Dies wird insbesondere durch die unterschiedlichen räumlichen, sozialen sowie wirtschaftsstrukturellen Rahmenbedingungen hervorgerufen. Mit einer erfolgreichen Konversion bietet sich allerdings auch die einmalige Chance zur Umsetzung neuartiger Konzeptionen und Veränderungen im Hinblick auf aktuelle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Vor diesem Hi...
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