Die Bemessung punktgestützter Verglasungen stellt für Anwender und zum Teil auch für Softwarehersteller eine herausfordernde Aufgabe dar. Die Gründe hierfür sind einerseits die Menge an Parametern, das Fehlen von analytischen Lösungen und noch nicht vollständig untersuchten Lastübertragungsmechanismen, und andererseits das Fehlen eines allgemein anerkannten und konkreten Nachweisverfahrens. Derzeit existieren ein vereinfachtes und vier genaue Verfahren zur Dimensionierung jener Verglasungen. Abgesehen von dem vereinfachten Verfahren, welches in die Liste der technischen Baubestimmungen aufgenommen wurde, liegt in der Fachwelt kein Konsens über ein genaues Verfahren vor. Mit den Zielen ein detailliertes Punkthaltermodell und ein umfassendes Bemessungsverfahren zu entwickeln, welches den Sicherheitsanforderungen und den wirtschaftlichen Gesichtspunkten genügen soll, wurden in dieser Arbeit analytische, experimentelle und numerische Untersuchungen durchgeführt. Infolge der auftretenden Defizite in der Modellbildung punktgestützter Verglasungen wurden analytische Lösungen, die auf mechanischen Grundlagen basieren, hergeleitet. Die entwickelten Lösungen eignen sich u. a. zur Netzverifizierung im Punkthalterbereich. Die experimentellen und numerischen Untersuchungen widmeten sich vor allem dem Themenfeld der Lastübertragung im Punkthalterbereich und dessen Auswirkungen auf die bemessungsrelevanten Größen. Dabei wurde u. a. festgestellt, dass die Reibung und die Vorspannkraft in der Verbindung Punkthalter - Verglasung nicht zu vernachlässigende Einflussfaktoren sind. Zur Berücksichtigung dieser Faktoren wurde ein detailliertes Punkthaltermodell erarbeitet. Basierend auf den Untersuchungsergebnissen wurde ein zweigliedriges Bemessungsverfahren entwickelt, welches den Nutzern als Leitfaden zur Dimensionierung von punktgelagerten Verglasungen dienen kann. In der ersten Phase (Modellierungskontrolle) müssen die Nutzer schrittweise ihre Modelle überprüfen, ob diese für die weiterführenden Berechnungen geeignet sind. Die Beurteilung der Modellierung erfolgt dabei anhand von Referenzwerten, die auf analytischen und anerkannten Lösungen sowie auf theoretischen Überlegungen basieren. Nach erfolgreichem Abschluss der Modellierungskontrolle erfolgt in der zweiten Phase die eigentliche Bemessung des zu dimensionierenden Bauteils. Aufgrund der Vielzahl von Einflussfaktoren und deren zum Teil differenten Wirkungen beruht der Prozess der Bauteilbemessung im Wesentlichen auf Grenzfallbetrachtungen. Die Punkthaltermodellierung und die Anzahl der zu untersuchenden Bemessungsszenarien lässt sich dahingehend vereinfachen bzw. reduzieren, indem die Einflüsse infolge Reibung und Vorspannkraft indirekt über die Verwendung von Korrekturfaktoren berücksichtigt werden. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Bemessung punktförmig gelagerter Verglasungen eine herausfordernde Aufgabe ist und bleibt - die vorliegende Arbeit jedoch einen Beitrag zur sicheren, nachvollziehbaren und wirtschaftlichen Dimensionierung dieser Verglasungen leistet.
«Die Bemessung punktgestützter Verglasungen stellt für Anwender und zum Teil auch für Softwarehersteller eine herausfordernde Aufgabe dar. Die Gründe hierfür sind einerseits die Menge an Parametern, das Fehlen von analytischen Lösungen und noch nicht vollständig untersuchten Lastübertragungsmechanismen, und andererseits das Fehlen eines allgemein anerkannten und konkreten Nachweisverfahrens. Derzeit existieren ein vereinfachtes und vier genaue Verfahren zur Dimensionierung jener Verglasungen. Abg...
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