Numerische Untersuchungen zum hydraulischen Grundbruch bei geringen Einbindetiefen und luftseitiger Sicherung durch einen Auflastfilter haben gezeigt, dass die herkömmlichen Nachweise nach DIN EN 1997-1:2009-09 (Eurocode 7) und DIN 1054:2010-12 bzw. nach EAU für geringe Einbindetiefen und bei luftseitiger Sicherung durch einen Auflastfilter auf der unsicheren Seite liegen können. Es wurde daher von Odenwald und Herten anhand numerischer Simulationen ein erweiterter Berechnungsansatz erarbeitet, welcher die vertikalen Strömungskräfte unterhalb des Fußes der Baugrubenumschließung berücksichtigt. Der Ersatzkörper, welcher beim erweiterten Berechnungsansatz zur Anwendung kommt, entspricht einem Stromfaden der bis unterhalb des Wandfußes reicht. Reibungskräfte werden keine berücksichtigt. Die Berechnungen auf der Grundlage dieses erweiterten Ansatzes ergeben jedoch unerwartete Ergebnisse, da eine gewisse Einbindetiefe der Baugrubenwand, welche größer null ist, den ungünstigsten Fall darstellt. Mittels weiterführenden Untersuchungen wird analysiert, ob es tatsächlich durch eine Reduktion der Einbindetiefe zu einer Erhöhung der Sicherheit gegen hydraulischen Grundbruch kommen kann. Weiterhin wird untersucht, inwiefern der erweiterte Berechnungsansatz aufgrund der getroffenen Vereinfachungen von den tatsächlichen Verhältnissen abweicht und welchen Einfluss diese Vereinfachungen auf den Nachweis der Sicherheit gegen hydraulischen Grundbruch haben.
Theoretische und experimentelle Untersuchungen zum Versagen vertikal durchströmter Bodensäulen in einem Zylinder zeigen, dass sich in einer mit einem Auflastfilter belasteten Sandsäule ein Gewölbe ausbildet. Dies setzt die Übertragung von Reibungskräften zwischen Zylinderwand und Versuchssand bzw. Auflastfilter voraus. Die Größe der zusätzlich zum Eigengewicht wirkenden rückhaltenden Kräfte sind von der Lagerungsdichte des Versuchsbodens und der Dicke des Auflastfilters abhängig. Versuche zum hydraulischen Grundbruch bei luftseitiger Sicherung durch einen Auflastfilter zeigen des Weiteren, dass die Bruchkörperform beim hydraulischen Grundbruch sowohl von der Dicke des Auflastfilters als auch von der Einbindetiefe der Wand abhängig ist. Weiterhin bestätigen die mittels der Versuche bestimmten kritischen Potentialdifferenzen die Untersuchungsergebnisse von Odenwald und Herten hinsichtlich des Verlaufs der Bruchkurve. Auf Grundlage der Ergebnisse aus den theoretischen und experimentellen Untersuchungen wird ein modifiziertes Verfahren zum Nachweis der Sicherheit gegen hydraulischen Grundbruch vorgestellt. Die Form und Größe des modifizierten Ersatzkörpers ist von der Einbindetiefe der Wand und der Dicke des Auflastfilters abhängig und passt sich gut an die bei den Versuchen gemessene Bruchkörperform an. Weiterhin erlaubt das modifizierte Nachweiseverfahren den Ansatz der im Boden und im Auflastfilter wirkenden Reibungskräfte. Erste Verifizierungen anhand der Versuchsergebnisse zeigen eine gute Übereinstimmung.
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