Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einer beispielhaften Untersuchung zum Einsatz von Monitoringmethoden an einer Brücke. Messtechnikgestützte Überwachungsstrategien bieten die Möglichkeit die Zuverlässigkeit der derzeit rein visuell stattfindenden Brückeninspektion in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Im Rahmen der Arbeit wird das globale Monitoringkonzept erörtert und an einem Anwendungsbeispiel umgesetzt. Dabei werden gesamtheitliche Brückenverformungen und -schwingungen zur Identifizierung von Strukturveränderungen infolge Schäden in Betracht gezogen. Als Testobjekt diente eine Straßenbrücke, die ersetzt und abgerissen wurde. Kurz vor dem Brückenabriss konnten realitätsnahe Schädigungsszenen ins Tragwerk eingebracht werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Klärung der physikalischen nichtlinearen Beeinflussung der charakteristischen Eigenfrequenzen von Stahlbeton-, Spannbeton- bzw. Verbundbrücken infolge klimatischer Temperatureinwirkung. Die Temperaturen modifizieren die Monitoringparameter. Der Umfang dieser Veränderungen kann dabei das Maß von schädigungsinduzierten Frequenzverschiebungen erreichen. Aus diesem Grund bildet die eindeutige Interpretierbarkeit des Temperatureinflusses auf die global überwachten Monitoringparameter die Basis einer zuverlässigen Zustandsüberwachung. Aus den Ergebnissen der Schädigungstests geht hervor, dass unter Anwendung geeigneter Messtechniken und moderner Auswertealgorithmen Schädigungen frühzeitig erkannt werden können. Die Kombination von verschiedenartigen Überwachungskenngrößen zeigt sich als effektiv und zuverlässigkeitssteigernd.
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