In der Arbeit werden Aussagen des Ökonomen Mancur Olson zum Einfluss von Interessengruppen modelltheoretisch überprüft. Ausgangspunkt ist Olsons Werk "The Rise and Decline of Nations" aus dem Jahr 1982. Olson argumentiert, dass stabile Gesellschaften im Zeitverlauf immer stärker dem Einfluss von Interessengruppen ausgesetzt sind und deshalb im Vergleich zu anderen Gesellschaften einen wirtschaftlichen Niedergang erleben. Olsons Argumentation beruht auf mehreren Thesen, die einer direkten modelltheoretischen Überprüfung kaum zugänglich sind. In der vorliegenden Arbeit werden daher zunächst zwei Hypothesen generiert, die von zentraler Bedeutung für Olsons Argumentation sind. Sie treffen Aussagen darüber, wie sich eine veränderte Anzahl bzw. Struktur von Interessengruppen auf deren gesellschaftlichen Einfluss auswirkt. Diese beiden Hypothesen werden anschließend im Rahmen der Rent-Seeking-Theorie und mithilfe von Modellen des politischen Wettbewerbs in einem Zwei-Parteien-System überprüft. Da sich bei näherer Analyse zeigt, dass bestehende Modelle politischen Wettbewerbs mit Mängeln behaftet sind, wird eine neue Theorie zur Wirkungsweise von Wahlkämpfen formuliert.
Insgesamt zeigt sich, dass die Wohlfahrtswirkungen, die Olson einer veränderten Zahl und Struktur von Interessenverbänden zugeschrieben hat, nicht eindeutig sind.
«In der Arbeit werden Aussagen des Ökonomen Mancur Olson zum Einfluss von Interessengruppen modelltheoretisch überprüft. Ausgangspunkt ist Olsons Werk "The Rise and Decline of Nations" aus dem Jahr 1982. Olson argumentiert, dass stabile Gesellschaften im Zeitverlauf immer stärker dem Einfluss von Interessengruppen ausgesetzt sind und deshalb im Vergleich zu anderen Gesellschaften einen wirtschaftlichen Niedergang erleben. Olsons Argumentation beruht auf mehreren Thesen, die einer direkten modellt...
»