Gegenstand dieser Arbeit ist die Entwicklung eines Assistenzsystems für den Kommandanten eines Transporthubschraubers (engl.: helicopter – H/C), welcher in einer militärischen Mission neben dem eigenen Hubschrauber gleichzeitig mehrere unbemannte Fluggeräte (engl.: unmanned aerial vehicle – UAV) führen soll. Das Assistenzsystem hilft bei dieser anspruchsvollen Aufgabe durch Überwachung des Kommandanten und der Aufgabensituation, die zu erwartenden typischen menschbezogenen Probleme durch adaptive Unterstützungsfunktionen zu reduzieren und damit letztlich den Missionserfolg sicherzustellen. Da für diese neuartige Aufgabenstellung bisher noch kein konsolidiertes Arbeitsplatzkonzept existiert, geschweige denn spezifische Ansätze für ein Assistenzsystem, beschäftigt sich der erste Schwerpunkt der Arbeit mit der grundsätzlichen Konzeption der Assistenzfunktionen. Dafür wurde der im Rahmen des Forschungsprojekts entwickelte Arbeitsplatz analysiert und Kommandantenaufgaben aus den Bereichen Flugführung, Nutzlastführung, Missionsmanagement, Kommunikation und UAV-Führung identifiziert bzw. analysiert. Parallel dazu wurden anhand der aus der Literatur bekannten Assistenzsystemtheorie in dieser Arbeit die Probleme „ungünstige Aufmerksamkeitsverteilung“, „Überforderung“ und „Missionsrisiko“ als zu verwendende Auslöser für adaptive Assistenzsystemeingriffe identifiziert. Mithilfe der ebenfalls aus der Literatur bekannten möglichen Automationsgrade für technische Systeme wurden für diese Probleme die drei entsprechenden Assistenzsystemeingriffe „Aufmerksamkeitslenkung“, „Aufgabenvereinfachung“ und „Aufgabenübernahme“ definiert und für die Kommandantenaufgaben realisiert. Der zweite Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit beschäftigt sich mit der generischen Konzeption eines Assistenzsystems basierend auf einem kognitiven Ansatz. Hierfür wurde die aus der Literatur bekannte Arbeitssystemtheorie verwendet, anhand derer identifiziert werden konnte, dass ein Assistenzsystem Wissen aus den vier Bereichen Arbeitsziel, Arbeitsmittel, Umwelt und Mensch benötigt. Anhand der Wissensbereiche konnten in einem weiteren Schritt verschiedene konkrete Wissenselemente identifiziert und diese schließlich anhand einer kognitiven Systemarchitektur strukturiert werden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil dieser kognitiven Struktur ist die Verwendung von Zielen, welche die Basis für das Systemverhalten darstellen. Ein wesentlicher Konzeptpunkt ist hier die Verwendung von assistenzsystemspezifischen Zielen, die nicht die Erfüllung der Mission, sondern die Vermeidung automationsbedingter Probleme bei der Aufgabenbearbeitung beinhalten, wie z.B. das Ziel, dass der Mensch an der dringendsten Aufgabe arbeitet. Die Implementierung des Assistenzsystems erfolgte auf Basis der kognitiven Systemarchitektur COSA, welche die Möglichkeit bietet, verschiedene Wissenselemente deklarativ zu modellieren.
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