Die Dissertation mit dem Thema „Integration von flexiblen Strukturen in Mehrkörpersysteme - Modellerstellung und automatisierte Selektion von Ansatzfunktionen“, zeigt Lösungsmöglichkeiten im Kontext der Simulation mit flexiblen Mehrkörpersystemen auf, um eine höhere Prozesssicherheit und Automatisierbarkeit innerhalb des Produktentstehungsprozesses zu erreichen. Hauptansatzpunkte sind hierbei der Transfer notwendiger Arbeitsschritte zur Aufbereitung flexibler Strukturen von der FE-Umgebung in die Mehrkörperumgebung, die automatisierte Erstellung von Anbindungspunkten (Koppelstellen) und Reduktion der FEM-Struktur, sowie die automatische Selektion von Ansatz-funktionen in der MKS-Umgebung. Die Einbindung flexibler Strukturen erfordert in der Regel das Fachwissen verschiedener Simulationsdisziplinen (FE und MKS), welches bei großen Unternehmen meist in unterschiedlichen Abteilungen angesiedelt ist. Voraussetzung eines ganzheitlichen und durchgängigen Prozesses zur Erstellung flexibler Körper für die Mehrkörpersimulation, ist jedoch die Verfügbarkeit der notwendigen Daten zur Erfassung aller relevanten Randbedingungen in allen Prozessschritten. Insbesondere die Definition von Schnittstellen zwischen FE und MKS, sowie die verwendeten Methoden ihrer Erstellung, besitzen großen Einfluss auf die Ergebnisgüte der späteren Berechnung. Die vorliegende Arbeit beinhaltet hierzu Lösungsansätze, um die Transparenz im Erstellungsprozess zu verbessern, die verwendeten Elemente zur Modellierung zu standardisieren und häufige Fehlerquellen zu eliminieren. Zudem steht die Verbesserung des Systemverständnisses innerhalb der MKS-Abteilung im Vordergrund, da derzeit aufbereitete und reduzierte Modelle seitens der FE-Berechnung als „Blackbox“ übergeben werden. Ohne detaillierte Kenntnisse der verwendeten Modellierungsstrategien in der FEM wird die Diagnose des Mehrkörpersystems im Fehlerfall oftmals erschwert. Durch die Aufbereitung der flexiblen Struktur innerhalb der MKS-Umgebung sind alle Randbedingungen bekannt und das Systemverhalten kann somit besser diagnostiziert werden. Eine Basis der Berechnung flexibler Mehrkörpersysteme sind die Eigenvektoren (Moden) der reduzierten FE-Strukturen. Die gezielte Selektion von Moden gewinnt mit steigender Modellkomplexität an Relevanz. Besonders bei großen flexiblen Strukturen, welche unter Umständen über mehrere hundert Eigenformen verfügen, leistet das in der Arbeit entwickelte Verfahren zur automatisierten Selektion von Ansatzfunktionen signifikante Beiträge zur Steigerung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit komplexer Mehrkörperberechnungen. Ziel des beschriebenen Verfahrens ist die Minimierung der Rechenzeit bei annähernd unverminderter Ergebnisgüte. Hierzu ist eine automatisierte Auswertung der Simulationsaufgabe und des -szenarios unumgänglich, um die automatisch gewählten Moden auf die jeweiligen Gegebenheiten und Anforderungen innerhalb des Simulationsmodells anzupassen. Das Grundprinzip der modalen Bewertungskriterien, die in dieser Arbeit beschrieben werden, sowie die Umgestaltung des Prozesses der Integration flexibler Strukturen allgemein, zeigen einen möglichen Weg zur nachhaltigen Effizienzsteigerung und Erhöhung der Prozesssicherheit im Umgang mit flexiblen Mehrkörpersystemen auf. Die entwickelten Ansätze sind prototypisch umgesetzt und wurden während ihrer Entwicklung bereits an konkreten Simulationsaufgaben getestet und validiert.
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