Das Thema wird in vier, vom Autor festgelegten Planungszeiträumen behandelt. Es wird durch spezielle Teilbereiche ergänzt und verdichtet. Der erste Planungszeitraum 1945-1949 stellt als Ausgangslage zunächst die gravierenden Folgen des II. Weltkrieges dar. Sie waren vor allem Ursache für die tiefe Kriegsmüdigkeit im Westen, mit der eine überhastete tiefgreifende Demobilisierung einherging. Demgegenüber verbreiterte die SU expansiv ihren Machtbereich, schon 1949 erreichte der Kalte Krieg einen Höhepunkt. Die 1949 gegründete NATO begann sofort mit ihren ersten Verteidigungsplanungen in enger Abstützung auf die US-Warplans. Die Verteidigung Europas spielte dabei kaum eine Rolle. Der zweite Planungszeitraum 1950-1960 stand unter dem Zeichen der Verstetigung der Erstplanung und der Schaffunt konzeptioneller Grundlagen für die Folgeplanung (MC 14, DC 13, US-Dok. NSC 68). Damit bagann auch der Einstieg in die Strategie der Massiven Vergeltung, ihre Entwicklung und Anpassung in Europa (Ausformung vor allem in den Dok. MC 48, MC 14/1, MC 14/2 und MC 48/2). Schwerpunkt des dritten Planungszeitraumes 1961-1989 ist die Strategie der Flexiblen Antwort (MC 14/3, MC 48/3). Besondere Bedeutung kam der Ausgestaltung der Strategie in Mitteleuropa zu. Beispiele hierfür waren u.a. die Vorneverteidigung, Raumordnung und Zuständigkeiten auf dem Gefechtsfeld, das Verstärkungswesen, WHNS und FOFA. Das Prinzip der Abschreckung rief in den 70er Jahren zahlreiche Gegenstrategien auf den Plan. Der vierte Planungszeitraum 1990-2000 behandelt die Strategien von Rom 1991 und Washington 1999. Nach eingehender Darstellung und Beurteilung der neuen sicherheitspolitischen Lage werden die Schritte im politischen Bereich hin zu den Strategien und die Veränderungen im konventionellen und nuklearen Bereich aufgezeigt. Die Besonderheiten der Strategie von Rom (Fähigkeit zur Krisenbewältgung und Konfliktverhütung, neue Streikräftestrukturen, Rekonstitution sowie Neubestimmung der Rolle von nuklearen Waffen) werden ebenso dargestellt und bewertet wie ihre Umsetzung im strategisch-operativen (z.B. Gegenkonzentration), im strukturellen (z.B. multinationale Streitkräftestrukturen, Kommandostruktur, CJTF) und im Bereich des Verhältnisses zu den ehemaligen WP-Staaten (z.B. NAKR, PfP, Mittelmeerdialog, Erweiterung, Balkaneinsatz, Grundakte/Charta mir Rußland/Ukraine). Die Fortschreibung der Strategie von Washington 1999 mit den Umsetzungsmaßnahmen Membership Action Plan und der Defense Capabilities Initiative ist der zweite Schwerpunkt dieses Planungszeitraumes. Ein zusätzliches Kapitel (Kap. V) widmet sich den Besonderheiten der Nuklearstrategie von NATO und USA in Form einer Gegenüberstellung. Zusätzlich werden die politische Kontrolle, die nukleare Teilhabe und der Ersteinsatz untersucht. Das Kap. V schließt mit einer Darstellung der sowjetische-russischen Nuklearstrategie, der Gegenstrategie zur westlichen. Die strategischen Planungen werden schließlich durch die Maßnahmen der zivilen NATO-Verteidigung vervollständigt (Kap. VI). Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung, die die Konstanten der alten NATO-Planung darstellt und bewertet, sowie einem Ausblick auf die Herausforderungen an die künftige NATO-Planung.
«Das Thema wird in vier, vom Autor festgelegten Planungszeiträumen behandelt. Es wird durch spezielle Teilbereiche ergänzt und verdichtet. Der erste Planungszeitraum 1945-1949 stellt als Ausgangslage zunächst die gravierenden Folgen des II. Weltkrieges dar. Sie waren vor allem Ursache für die tiefe Kriegsmüdigkeit im Westen, mit der eine überhastete tiefgreifende Demobilisierung einherging. Demgegenüber verbreiterte die SU expansiv ihren Machtbereich, schon 1949 erreichte der Kalte Krieg einen Hö...
»