Für die zivile und militärische Bodenaufklärung gewinnen diejenigen Verfahren zunehmend an Bedeutung, die eine zweidimensionale Auflösung der zu untersuchenden Gebiete ermöglichen. Da in vielen Fällen eine Unabhängigkeit von Tageslichtverhältnissen und Wettereinflüssen gewünscht ist, werden dazu neben konventionellen Sensoren des optischen und Infrarotbereichs vermehrt Radarsensoren eingesetzt. Für diese Systeme bietet sich die Anwendung des Prinzips der synthetischen Apertur (SAR) an, das in der Lage ist, durch die simultane Nutzung von Signalbandbreite und Dopplerinformationen Radarbilder zu erzeugen. Hierbei haben sich monostatische Systeme, bei denen eine Antenne sowohl für Aussenden als auch Empfangen der Signale verwendet wird, weitestgehend etabliert. Aber diese Methode stößt an praktische Anwendungsgrenzen, sobald eine zweidimensionale Auflösung für ein vorwärtsblickendes Radar gefordert ist. Monostatische SAR-Systeme erreichen bei einem Direktanflug des Zielgebietes nur eine eingeschränkte Querauflösung, da Bodenpunkte des gleichen Entfernungsbereiches während der Aufspannung der synthetischen Apertur nahezu identische Dopplerfrequenzen aufweisen. Eine Unterscheidung zwischen einzelnen Streuzentren durch Auswertung der Dopplerinformationen ist dann kaum noch möglich. Als eine Lösung dieses Problems bietet sich die räumliche Trennung von Sender und Empfänger in einer bistatischen Geometrie an. Im Rahmen der Arbeit wurden theoretische und experimentelle Untersuchungen zur Etablierung einer zweidimensionalen Auflösung für ein stationäres, vorwärtsblickendes Radarempfängersystem unter Verwendung einer bistatischen Anordnung durchgeführt. Der Kernpunkt des verfolgten Ansatzes besteht in der Nutzung eines abgesetzten Senders, der durch seinen Vorbeiflug Dopplerfrequenzänderungen für Empfänger und ein gleichzeitig beleuchtetes Zielgebiet bewirkt. Synchronisation und Messbetrieb des Empfängersystems werden dabei durch die Detektion des Direktsignals sichergestellt. Ohne selbst einen Beitrag für die Dopplerauflösung zu leisten wird das Empfängersystem so in die Lage versetzt, eine Auswertung direkter wie reflektierter Signale mit aufgeprägten Dopplerfrequenzen vornehmen zu können. Dazu hatte eine Anpassung der Datenverarbeitung auf die bistatische Beleuchtungssituation zu erfolgen. Ferner war für das Empfängersystem die Fähigkeit zu untersuchen, weitestgehend autark aus den aufgenommenen Daten Informationen über die bistatische Geometrie, die Radarparameter und die Zielauflösung eruieren können. Im Idealfall lässt sich ein Empfängersystem so ohne Verwendung einer externen Datenversorgung autonom betreiben. Ziel des experimentellen Teils der Arbeit war daher die Entwicklung eines für die bistatische Geometrie geeigneten Empfängersystems und die Durchführung von Feldmessungen zur Verifizierung der theoretischen Voraussagen.
« Für die zivile und militärische Bodenaufklärung gewinnen diejenigen Verfahren zunehmend an Bedeutung, die eine zweidimensionale Auflösung der zu untersuchenden Gebiete ermöglichen. Da in vielen Fällen eine Unabhängigkeit von Tageslichtverhältnissen und Wettereinflüssen gewünscht ist, werden dazu neben konventionellen Sensoren des optischen und Infrarotbereichs vermehrt Radarsensoren eingesetzt. Für diese Systeme bietet sich die Anwendung des Prinzips der synthetischen Apertur (SAR) an, das in d...
»