Präsentiert wird ein Modell zur Lebensdauervorhersage zyklisch belasteter Bauteile. Als Nachweis wurden einstufige und mehrstufige Ermüdungsexperimente an drei Probenvarianten unterschiedlicher Kerbgeometrie durchgeführt. An ausgewählten Prüflingen kam im Ermüdungsversuch die Potentialsonde zum Einsatz, um die mit der Ermüdung verbundene Schädigungsgröße „Riss“ in-situ verfolgen zu können. Es konnte gezeigt werden, dass sich diese Schädigungsgröße nur im Bereich der makroskopischen Rissausbreitung kontinuierlich und gemäß der LEBM verhält. Hingegen ist der Bereich der mikroskopischen Defekte, also der Anrissphase, durch diskontinuierliches Risswachstum bei vielen, voneinander unabhängigen Anrissen gekennzeichnet. Die Anrissphase dominiert dabei die Gesamtlebensdauer. Ein Modell zur Vorhersage der zyklischen Gesamtlebensdauer von Bauteilen sollte demnach auf die dominante Anrisslebensdauer gestützt sein und muss ihren diskontinuierlichen Schädigungscharakter beschreiben. Diese Bedingungen erfüllt das in dieser Arbeit vorgestellte Transformationsmodell, in das die im Sinne der Anrisslebensdauer schädigenden Zyklen oberhalb der Grenzlast einfließen. Deren Schädigung wird nicht separat bzw. deterministisch bewertet, sondern es wird dem Lastkollektiv insgesamt eine statistische Schädigungswirkung bezüglich der Anrissphase zugeschrieben. Diese Schädigungswirkung, die von der Kombination aus dem Kollektivexponenten, der Grenzlast und der Maximalspannungsamplitude abhängt, korreliert mit einer einstufigen, äquivalenten Spannungsamplitude. Anhand dieser äquivalenten Spannungsamplitude wird eine durch mehrstufige Versuche ermittelte Lebensdauerkurve auf ihre entsprechende Wöhler-Linie transformiert. Im gleichen Zuge gelingt damit auch die Lebensdauervorhersage -ausgehend von Wöhler Linien hin zu Lebensdauerlinien- als Rücktransformation sehr gut.
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