Ziel dieser Arbeit ist es Möglichkeiten und Wertschöpfungspotenziale der Waldflurbereinigung zu untersuchen und herauszuarbeiten, wie die Flurbereinigung von Waldflächen als besonders geeignetes Instrument zur Aktivierung einer nachhaltigen Forstwirtschaft im Kleinprivatwald wirkt. Die Untersuchung der Wirkung der Waldflurbereinigung führte zu einer Identifizierung von 32 Wirkungsfeldern, die durch Waldflurbereinigungsverfahren positiv verändert werden können. Die Einteilung der Wirkungsfelder in fünf Wertschöpfungsbereiche zeigt deutlich, dass die weitschichtige Wirkungsbreite der Waldflurbereinigung die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte des Wirtschafts- und Lebensraums Wald gleichberechtigt stärkt. Die Auseinandersetzung mit dem von König (1985) berechneten Nutzen eines Waldflurbereinigungsverfahrens zeigt, dass eine Mischung aus monetär tangiblen Bewertungen und überzeugenden beschriebenen, aber nicht in die Rechnung einfließenden intangiblen Bewertungen zu einer drastischen Unterbewertung des Waldflurbereinigungsverfahrens führt und schon damals der Realität nicht gerecht wurde. Die bereits mit mehr tangiblen Ansätzen von BMS Consulting (2007) entworfene Wirkungsanalyse für Flurbereinigungsverfahren hatte auf drei in Rheinland-Pfalz gelegene Waldflurbereinigungsverfahren angewendet, ein durchschnittliches Nutzen-Kosten-Verhältnis von 2,9:1 zum Ergebnis. Da aber auch bei dieser Berechnung einige intangible Nutzwerte nicht monetarisiert waren, wurde eine vollständige Neugestaltung der Bewertungsmethode erarbeitet. Für eine umfassende Bewertung der Leistungen der Waldflurbereinigung, wurden alle 32 identifizierten Leistungsbereiche in vergleichbarer Weise quantifiziert. Auch die bisher als intangibel eingestuften Leistungen erhielten einen monetären Wert durch Übertragung von Ergebnissen aus anderen Untersuchungsbereichen die anhand verschiedener Bewertungsmethoden wie Zahlungsbereitschaftsanalyse oder Ersatzkostenmethode ermittelt wurden. Die Anwendung des neuen ganzheitlichen Wertschöpfungsmodells auf die zuvor schon bewerteten Waldflurbereinigungsverfahren ergab ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 16:1, bei Weglassen des weit ausstrahlenden Nutzens durch Holzmobilisierung immerhin noch eine Nutzen-Kosten-Relation von 6:1. In der Darstellung der berechneten Wertschöpfungen zeichnet sich in jedem der fünf gesellschaftspolitischen Wirkungsbereichen wenigstens ein Nutzentreiber ab, der einen überdurchschnittlich hohen Nutzen erbringt, so dass jeder Wirkungsbereich für sich alleine Aufwand und Kosten eines Waldflurbereinigungsverfahrens rechtfertigt. Das anhand der rheinland-pfälzischen Gegebenheiten entwickelte ganzheitliche Wertschöpfungsmodell wurde überarbeitet und angepasst, damit es deutschlandweit auf alle zukünftigen und anhängigen Waldflurbereinigungsverfahren angewendet werden kann. Die entworfenen Variationen der 32 Wertschöpfungsbereiche berücksichtigen bei der Berechnung verschiedene Ausgangssituationen von Waldflurbereinigungsverfahren. Das variable Wertschöpfungsmodell wurde als Basis für einen Leistungsvergleich nach Art. 91 d GG von der Sonderarbeitsgruppe Leistungsvergleich der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Nachhaltige Landentwicklung übernommen und zugleich evaluiert. Eine Teilnehmerbefragung von Eigentümern von 200 ha Wald im untersuchten rheinland-pfälzischen Waldgebiet bestätigt durch die hohe Zufriedenheit und eigene Einschätzung der Waldeigentümer die Ansätze und Ergebnisse der berechneten Wertschöpfungen. In einem Experteninterview werden die Aussage der Teilnehmerbefragung und die Wertschöpfungsmöglichkeiten untermauert sowie Verbesserungsansätze diskutiert. Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz durch Verbesserung der technischen und planerischen Verfahrensabläufe, Wahl der Verfahrensart und optimale Verknüpfung von Waldflurbereinigung und forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen werden skizziert.
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